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Restauration einer Fleischmann Dampfmaschine 125/2 von ca. 1947/48

Und wieder habe ich von einem älteren netten Bekannten eine alte Dampfmaschine von Fleischmann angeboten bekommen - und wie so oft bei Fleischmann - kann man das Baujahr nur sehr schwierig bestimmen. Nach Aussage meines Bekannten (der schon 82 ist), hat er die Maschine als 12/13-jähriges Kind zu Weihnachten bekommen - das kann mit den verwendeten Teilen auf ein Baujahr von 1946/47 hindeuten.
Eine Modifikation der Dampfmaschine wurde von Ihm ausgeschlossen, da er meinte, keine Ahnung von solch Basteleien zu haben

Verwirrend ist auf jeden Fall, dass eine kleine Grundplatte (wie 1949) verwendet wurde, der Kessel nur 3 Bohrungen mit M6 Feingewinde (nicht wie bei den frühen Doll 4) aufweist und das Aggregat mit einem Dampfabsperrhahn auf dem Kessel und 2 Geländer-Galerien versehen wurde.

Auf jeden Fall ist es eine der sehr seltenen frühen Fleischmannmodelle, bei denen original Doll-Teile verbaut wurden. Der Kessel, die Verlegung der Dampfleitung oberhalb der Grundplatte sowie das Antriebsaggregat mit zwei vernieteten Geländer-Relingen zeugen von einem frühen Herstellungsjahr.

Was hatte ich erhalten:

• Eine grün marmorierte Grundplatte ohne Schriftzug mit separater Brennerauflage aus Weiß-Blech - das Grün der Grundplatte auf den Bildern ist eigentlich dunkler - nur durch das Blitzlicht erscheint es eben heller.
  Kleine rote-orange Farbrester (wie auf dem Aggregat) auf der Platte könnten eine umlaufende Linierung gewesen sein, sind aber nicht mehr eindeutig zuzuordnen.
• Ein Kesselhaus mit Lufthutzen und Wärmeleitblechen
• Einen Messingkessel mit:
  • senkrecht angeortnetem Wasserstandsglas
  • oben 3 Gewindebohrungen M6 x 1
  • 2 vernickelte Spannbänder ca. 6mm breit
• eine Dampfleitung mit:
  • einem Doll Dampfabsperrhahn aus Messing M6 x 1
  • ein Doll federbelastetes Sicherheitsventil M6 x 1
  • eine gerade Doll Dampfpfeife aus Messing
  • die 3mm Dampfleitung mit eingelötetem Öler + Schraube und Anschlußstück für den Zylinder
• das Doll Antriebsaggregat
• einen dunkelroten - schwarz handkollorierten Kamin
• einen D/192 - Brenner für 2 Esbit-Tablletten mit GFN-Logo

Auf den Bildern ist das schon teilweise bearbeitete Rechaud und der nachgelötete Kessel abgebildet. Wie so Oft habe ich vergessen, den kompletten Urzustand der Dampfmaschine - als ich sie bekam - zu fotografieren. Daher sind auch die Anbauteile auf den Bildern nicht mehr abgebildet, werden aber dann in der Restaurationshistory zu sehen sein.

Was soll es werden:

Der Zustand der Dampfmaschine ist schlecht. Überall blättert die Farbe ab, das Rechaud war sehr verrostet und wurde schon teilweise mit temperaturbeständigem Lack lackiert und muss nur noch poliert werden.

Der Kessel war im unteren Brenn-Bereich total verkohlt und hatte an der Naht eine undichte Stelle. Daher musste dieser gereinigt und nachgelötet werden. Da der Kessel nicht dunkel bruniert war, wird dieser wieder Hochglanzpoliert.

Die Grundplatte möchte ich so nicht lassen. Diese wird entlackt dunkelgrün lackiert, mit gerauchter Mamorierung versehen und mit farblosem Hochtemperaturlack eingebrannt.

Mit dem Antriebsaggregat wird es schwieriger .
Hier müssen Farben gefunden werden, die zum Baujahr passen. Eine Demontage des Schwungrades ist nicht möglich, da die Geländerstützen der Galerien aufgenietet sind und sich nicht so einfach entfernen lassen ohne sie zu zerstören. D.h. - hier ist Handarbeit gefragt. Die Linien und Farben müssen mit einem Pinsel sauber aufgetragen werden.

Der Kamin ist noch in einem hervoragenden Zustand, dieser wurde nur mit farblosen Hochtemperaturlack versehen und eingebrannt - siehe Bild - und könnte schon das Kesselhaus im neuem Glanz zieren.